Mit Tenesmus bezeichnen wir „das Drängen auf“.
Ein Ausdruck von Schmerz.

Tiere mit Kotabsatzbeschwerden zeigen einen vermehrten Drang Kot oder Urin abzusetzen.

Die Ursache kann entzündlicher Art sein, wie bei der Enteritis und Zystitis (Blasenentzündung). Hier ist der eigentliche Abgang von Kot oder Harn nicht behindert, es schmerzt aber.
Anders sind die Tenesmen zu beurteilen, bei denen der Kot- und Urinabsatz nicht oder kaum möglich ist:

Darm
Ursache für diese Kotabsatzbeschwerden kann eine Verstopfung sein. Das ist häufig bei Katzen (Persern) mit einer Enddarmerkrankung zu sehen. Diese Katzen haben eine Aufweitung des Enddarmes (Megakolon). Die Muskeln der Darmwand, die den Kotabsatz ermöglichen, sind geschädigt.

Bei Hunden ist das eher selten. Hunde haben bei Tenesmus des Darmes oft eine Verstopfung durch Knochenkot oder einen Dammbruch (Perinealhernie)

Urin
Ein Tenesmus auf Harnabsatz ist ein häufiges Symptom bei Katern und regelmäßig die Folge eines Penisverschlusses durch Harngries (FLUDT), der die Harnröhre plötzlich verschließt.
Die Kater zeigen Schmerzen, drängen auf Harn und weisen schon nach 24 Stunden eine starke Störung des Allgemeinbefindens auf. Durch den Rückstau von Urin in die Nieren entsteht eine Urämie (Harnstoffvergiftung).

Beim Rüden ist der Harntenesmus oft bedingt durch Harnröhrensteine. Die Steinchen kommen aus der Harnblase und bleiben im Penisknochen stecken. Der weitere Verlauf ist wie bei der Katze.

In diesen Fällen ist ein oft ein chirurgisches Vorgehen angezeigt.