Knochenfehlstellungen entstehen u. a. als Folge von schlecht verheilten Knochenbrüchen, genetisch oder traumatisch bedingten Wachstumsstörungen. Je nach Schwere der Fehlstellung und Beteiligung der angrenzenden Gelenke können später im Leben chronische Lahmheiten auftreten.

Die wachstumsbedingten Fehlstellungen werden in der Regel während der stärksten Wachstumsphase zwischen dem fünften und siebten Lebensmonat sichtbar. Tritt diese in der Vorderhand auf so kann durch eine Ulnadefektosteotomie (Durchtrennen der Speiche mit Entfernung eines Knochenstückes) eine Korrektur der Gliedmaßenstellung und der Gelenkveränderung erzielt werden. Korrekturen am radius (Speiche) sind eher selten erforderlich. Manchmal reicht auch eine Klammerung einer Wachstumsfuge des Knochens aus, um das Wachstum in eine bestimmte Richtung zu verändern.

Bei Fehlstellungen, die durch schlecht verheilte Knochenbrüche bedingt sind, ist es häufig nötig den Knochen erneut zu durchtrennen (Osteotomie), um einen Knochenkeil heraus zu nehmen. Dadurch wird die Winkelung der Knochenenden zueinander korrigiert und in physiologischer Stellung mit Nägeln oder einer Osteosynthese-Platte wieder fixiert.